Freitag, 15. August 2008

Den letzten Pass...


der Rockies habe ich mir bis morgen aufgespart.... Oh je, das wird ein Abschied- von einer der schönsten Routen, die ich je gefahren bin....
Noch weiß ich gar nicht, wie ichden Abschied aus den Rockies und Kanada gestalten werde, nur eines ist klar: Den West-glacier NP spare ich aus verschiedenen Gründen aus, ich bin jetzt schon zu weit nördlich geblieben. Nun stellt sich dieOption noch ein wenig länger in Alberta zu fahren oder endlich nach USA und dann dort relativ geradlinig nach Osten...

Der heutige Tag hatte wieder einmal zwei (-bis drei) unterschiedliche Seiten: Am Morgen, beim
Start (wieder einmal bei strahlendem Sonnenschein) ging es zwar erstmal leicht ansteigend, aber alles nett und entspannt, um dann überzugehen in eine schnelle Fahrt durch wiederum sehr schöne Landschaft. Ganz anders als in den Vortagen, aber sehr schön! Die Mittagspause in Elko war begleitet von einem netten Gespräch mit John Mindek, einem 82jährigen, in der Slowakei geborenen Einwanderer.
Danach aber, kam zunächst ein Phänomen zum tragen, was Jens und ich im letzten Jahr auf unserer Coast to Coast Tour auch schon einmal erleben mussten (Fahrt nach Lee Vining / CAlifornia) und mir immer noch unverständlich ist: Es ging bergab! Deutlich sichtbar. Aber das Rad rollt nicht. Der Gegenwind ist nur sehr schwach, aber es rollt nicht! Ich muss reintreten,aber es geht doch bergab!??? Ok, der raue Asphalt... Aber zwischendurch ist die Straße ausgebessert, mit glattem Asphalt - es rollt trotzdem nicht! OK, anhalten, Fahrrad checken! Vorderrad anheben, Rad drehen, Fahrrad fällt fast um - rad läuft einwandfrei! Hinterrad anheben (ca. 300kg Gewicht) geht schwer, aber Rad dreht sich einwandfrei....
Rauf auf das Rad, wieder los, schon der Antritt mühsam - aber es geht doch bergab?
Gut, dann mal auf die Höhenangeben und Steigungs-/ Gefällefunktion des Polar Computers....
und siehe da: Gefälle allenfalls minimal, teileweise sogar ganz leichte Steigung! Beim nochmaligen Überprüfen der Strecke, sowohl auf Polar, als auch imGarmin zeigt sich, dass es keine Abfahrt gab! Aber ganz sicher, es war dort eine, m.E. sogar relativ steile, Abfahrt, und ich schwöre: ich habe in der Pause keine Drogen zu mir genommen...

So, jetzt noch ein interessantes Tageserlebnis, und dann aber mal schlafen...: Noch etwa 10 KM bis zumZiel, ich komme wieder gut voran, Strecke ansteigend, aber ich habe wieder Kraft, der Frust ist weg. Ich fahre mit leicht geöffnetem Mund, plötzlich fliegt dort etwas hinein, was ich sofort wieder ausspucken kann, dieses landet auf meiner Lenkertasche - auf dem Rücken, 6 Beine zappeln im (abgeschwächten, wegen der Neigung der Tasche) Fahrtwind und nach kurzem Kampf fliegt die Hummel davon..... Wow, da hatten wir beide Glück, oder.(..stechen Hummeln gar nicht?)

Noch ein letzter Satz: Lieber Flip, vielen Dank für deinen tollen (philosophischen) Kommentar, das hast Du vor 12 Jahren geschrieben? Klingt echt super und ist es wert, hier noch einmal zitiert zu werden:

Verloren in der Gleichförmigkeit der Bewegung geht der Blick mal nach vorn und mal zurück sowohl auf der Straße als auch im Kopf. So ist der Weg das Ziel. Am Abend sieht man ein Lächeln auf Ihren Gesichtern doch nur wer sie gut kennt sieht hinter diesem Lächeln Ihre Trauer über die vergangenen, unwiederbringlichen Momente.
Mallorca 1996
Flip

Ich finde es sehr schön!

Gute Nacht!

PS: Wieder mal entfällt das Korrekturlesen, seht es mir nach!

So,vielleichtjetzt, hier die heutige Strecke:
http://www.gpswandern.de/gpxviewer/gpxshow.shtml?url=http://www.paff-infotec.de/kunden/vgsu/gps/cranbrook-sparwood.gpx


9.Tag

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Jürgen,
deine Eindrücke, deine Bilder, natürlich deine Wahnsinnsstrecken, das alles hört sich toll an. Die Jungs haben recht...GENIESSE!!!
Liebe Grüsse von Conny